Die ersten Tage…

erste Couch ever
Mikro
Abschied im Kuchenkaiser
Asado
Recoleta V
Endlich ist es soweit und ich berichte von meiner Reise durch Südamerika

Ich war doch mehr aufgeregt als gedacht, als die Tage und Stunden bis zur Abreise näherrückten. Dank meiner lieben Familie und meinen tollen Freunden hatte ich aber einen (für mich) sehr angenehmen Abschied. Ich wurde Mittwoch von Felix und Maddin abgeholt (sie hatten sich extra freigenommen). In Berlin trafen wir noch Björn und MARTIN im Kuchenkaiser zum Mittag. Eine tolle Idee! Habe mich super gefreut. Anschließend ging es mit meinen beiden Chauffeuren ab nach Tegel und dann war ich auch schon unterwegs nach London um von dort weiter nach Buenos Aires zu düsen. Der Flug war sehr lang und oftmals ruckelig, aber immerhin ist er nicht vom Radar verschwunden. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt noch niemanden gefunden hatte, bei dem ich couchsurfen kann, hatte ich in Heathrow über WiFi noch fix ein Hostel gebucht. Leider waren meine 45 m freisurfen genau nach der Buchung vorbei, so dass ich keine Ahnung hatte welche Adresse das Hostel hat. In Buenos Aires angekommen versuchte ich am Flughafen ein freies Wlan Netz zu finden, jedoch ohne Erfolg….willkommen in Südamerika! Dafür hat mein Mobilfunkanbieter gleich mal ca. 30 € für irgendwelches angebliches Roaming abgezogen, obwohl ich keine einzige Verbindung zu irgendwas hatte. Die automatische Aufladung habe ich sofort annuliert…Sauerei! Letztlich fuhr ich mit einem Busservice in die Stadt und habe gleich dazu einen Weitertransport gebucht, um zum Hostel zu kommen. Da ich die Adresse nicht wusste, habe ich mich dann an einer Stelle aus meiner Erinnerung absetzen lassen…was grundsätzlich ok war….nur eben nicht richtig. Nach einigem rumwandern mit meinem (viel zu vollem) Gepäck ging ich in ein Internetcafe und fand mit dem Besitzer zusammen die Adresse heraus. Endlich war ich im Hostel El Sol im Stadtteil Recoleta angekommen (ca. 14 Uhr Ortszeit). Kaum angekommen ging es auch gleich ans Geld tauschen. In Argentinien existiert ein Schwarzmarkt für US Dollar/Euro. Argentinische Peso sind zur Zeit von einer hohen Inflation betroffen. Was genau die Gründe für diesen Schwarzmarkt sind, habe ich noch nicht rausgefunden. Vermutlich gibt es aber mehrere. In jedem Fall ist es total normal für Argentinier ab und an ihre Peso in US Dollar zu tauschen. Der Kurs für Euro lag 3 Peso über dem “offiziellen” Kurs. Für mich ein guter Deal und das erste “mittendrin im Film,  statt nur dabei” Feeling. Ich habe dann noch den Recoleta Friedhof besichtig. Diese Ruhestätte ist aufgrund der Größe der Gräber sehr beeindruckend und auch deshalb sehr bekannt, weil hier auch Evita Peron begraben liegt. Mein erster Tag in Buenos Aires neigt sich dem Ende entgegen und ich fiel völlig kaputt ins Bett. Am nächsten Tag hatte ich ein leckeres Asado (Asado bedeutet: Gegrilltes, vom Grill ) zum Mittag und habe mir dann ein Fahrrad ausgeliehen. In Buenos Aires gibt es ein kostenloses Fahrradausleihsystem (im Prinzip ähnlich den DB Rädern usw.). Ich brauchte zur Registrierung allerdings meinen Reisepass im Original und als Kopie und drei Anläufe um endlich eine Stelle zu finden, die mich registriert hat. Nach ca. 1,5 h hatte ich dann endlich ein Fahrrad und bin erstmal durch die Stadt geradelt….hat echt Spass gemacht. Am Abend gab es dann ein paar leckere Empanadas und Live Musik im Hostel. Samstag bin ich dann zu Sofia aufgebrochen, meine erste richtige Couch über Couchsurfing..yeahhh. Sie hatte erst abgesagt, da ich ein Kerl bin und so gut wie keine Referenzen habe, aber hat sich dann doch “erbarmt” mir Asyl zu gewähren. Wir sind dann auch gleich los zu einer Fotoausstellung von Morisson und über die Stones.Sofia arbeitet in einem Tattoo Studio und ist eine typische Künstlerin….vollkommen verplant…aber sehr nett. Abends haben wir noch ein paar Bier getrunken und auf dem Balkon gechillt. Sonntag ging es zum großen Markt von San Telmo (ein Stadtteil)…Menschenmassen über Menschenmassen…war eine sehr schöne Atmosphäre. Nach einem Bier zur Stärkung ging es für mich allein weiter zum River Plate Stadion. Ich wollte einmal die Seele des argentinischen Fußballs ergründen. Offiziell kommt man an keine Karten ran. Im Hostel hatten sie geführte Touren für umgerechnet 50 € angeboten, aber das war mir zu teuer. Also habe ich auf eigne Faust versucht eine Karte zu bekommen. Die Straße vor dem Stadion war extrem voll mit Fans, aber ich konnte niemanden entdecken, der Karten verkauft. Irgendwann landete ich bei Malena und ihrem Freund Pablo . Sie suchten auch nach Karten. Da sie kein Englisch sprachen verständigten wir uns über Wortfetzen und mit Händen und Füßen. Irgendwann machte mit irgendeinem dubiosen Typen etwas klar und dann hieß es denen zu folgen..durch die Security…zum Eingang zur Fankurve…irgendwann hatten wir dann auch die Karten. Doch schon folgte das nächste Problem. Das Spiel lief bereits aber es wollten noch gefühlt 10.000 Leute genau an dieser Stelle ins Stadion. Es war ein riesiges Gedränge und dann kam auch noch die Polizei von der Seite und sorgte unsanft für die Auflösung bzw. Neuordnung des Mobs (ich habe nichts abbekommen). Irgendwann hatten wir es geschafft…Treppen hoch und drin waren wir! Zu sehen gab es erst einmal jedoch nichts, da die Eingänge zu den Blöcken total verstopft waren…es wurden garantiert zu viele Tickets verkauft. Die Atmosphäre war Wahnsinn und auch wenn man nicht alles komplett sehen konnte war der immer noch stolze Preis von ca. 22 € (normal wohl eher 6 €) sein Geld wert. Nach dem Spiel bin ich wieder zu Sofia und wir haben noch etwas Wein getrunken. Montag habe ich dann meinen Krempel zusammen gepackt und bin fix zu Nicolas, meiner zweiten Couch (für Do-Sa), um meinen großen Rucksack da zu lassen, denn ich wollte direkt weiter nach Uruguay. Also ab ging es und rauf auf die Fähre (Colonia Express) nach Colonia del Sacramento. Colonia ist ein kleines Nest, mit einer wunderbaren Atmosphäre… eine Art Western-Mexiko-Kolonial Mischung mit alten abgehalfterten Autos ala Havanna. Echt sehenswert! Ich fuhr von dort aus mit dem Bus nach Montevideo (ca. 3 h). Dort angekommen half mir Stephanie, die ich im Bus kennenlernte, das Hostel zu finden, welches ich noch schnell im Bus dank Wlan gebucht hatte. Über Couchsurfing hatte ich niemanden gefunden. Das Hostel Macanudo ist noch absolut jungfräulich und erst seit 3 Wochen geöffnet. Dementsprechend waren nur wenig Leute da und es war eine Art Familien Stimmung zwischen uns Gästen und den Besitzern (zwei Iren und einer Uruguayerin). Eigentlich wollte ich Dienstag mit Stephanie in ein Museum, aber sie musste kurzfristig absagen und so entschloss ich mich ein wenig rumzulaufen…ein, zwei Parks zu besichtigen und anschließend ein leckeres Asado zu genießen….