auf Frodos Spuren…

die blauen Türme
lecka lamm
Motionpic
Nachmittagslicht
Spiegel

 

Hola Muchachos…

ich habe es geschafft…ca. 80 km Wegstrecke und 10 km Höhenmeter in 3,5 Tagen..bergauf, bergab…auf den Spuren von Frodo…durch den Nationalpark Torres del Paine im Süden Patagoniens…im Süden von Chile…yeahhh

Aber der Reihe nach…mit dem Bus ging es von El Calafate nach Puerto Natales…unendliche Weiten…weit und breit keine Mensch…gar nichts…die Größe der Landmasse wirkt für den Durschnittseuropäer schier unendlich…nichts als Berge, Täler, Steppen…Stunde um Stunde. Nachdem wir den wohl trostlosesten Ort passiert haben (Rio Turbio) der mir bisher unter gekommen ist, ging es durch eine langwierige Grenzprozedur. Irgendwann kamen wir dann in Puerto Natales an und ich checkte im Erratic Rock Hostel ein. Kaum angekommen fand auch gleich der berühmte 3 o’clock talk über alles rund um den Park statt. Nach zwei Stunden und gefühlten 17.000 neuen Infos ging es in die Stadt einige Erledigungen tätigen bevor es endlich Abendessen gab. Der nächste Tag diente den letzten Vorbereitungen, denn Mittwoch sollte es früh um 7:50 Uhr losgehen. Die Spannung stieg, denn der Park ist bekannt für sein wechselhaftes Wetter und die rauhen Bedingungen. Schnee, Hagel, Sonnenschein, Regen…alle fünf Minuten im Wechsel…soll durchaus öfter mal vorkommen. Dazu sind Windgeschwindigkeiten um die 30-60 km/h mehr oder weniger Standart…ab und an werden auch mal entspannte 100 km/h gemessen…na das kann ja heiter werden! Nach ca. 2 Stunden erreichten wir den Park und mussten uns zunächst bei der Parkadministration registrieren. Danach ging es per Katamaran über den Lake Pehoé…runter vom Boot, Rucksack aufgeschnallt und ab zu meinem ersten Stop, dem Refugio Grey. Der gesamte Nationalpark besteht aus riesigen Gletscherseen, hohen Berggipfeln, reißenden Bächen, ursprünglichen Wäldern…man fühlt sich wortwörtlich wie Frodo, wenn man sich über Hochebenen, steinige Pfade und ursprüngliche Baumbestände…über Stock und Stein…die Anstiege hoch und runter kämpft…mitunter ein Kampf gegen sich selbst, wenn die Kraft nachlässt, der Rucksack auf die Schultern drückt und man eigentlich gar keine Lust mehr hat überhaupt noch einen weiteren Schritt zu machen. Aber wenn man dann den Gipfel erklommen hat und sich vor einem das Tal auftut…ein großer See erscheint, an dessen Ende ein Gletscher trohnt…entschädigt das für jede Anstrengung! Es kommt einem vor, als wenn man diesen Ort als erster Mensch betritt…pure Natur…du mittendrin…

Ich habe mir den Luxus gegönnt in  Refugios zu übernachten (mehr oder weniger Hostels im Park) mit Vollverpflegung. Das ersparte mir ein Zelt, Isomatte, Schlafsack, Kocher und Essen für 4 Tage mitzuschleppen…und glaubt mir…jeder Gramm weniger ist ein Segen! Ich bin das sogenannte W gelaufen (wenn man auf die Karte schaut sieht die Strecke wie ein W aus)…von West nach Ost…für mich waren der Grey Glacier und das Valley Frances die Highlights…vermutlich hatte ich einfach schon zuviele Bilder von den Torres del Paine gesehen…die Türme sind natürlich beeindruckend, aber es fühlt sich schon so bekannt an, dass es einen eben nicht mehr von den Socken haut. Und auch sonst war ich super enttäuscht…kein Regen, kein Hagel, kein Schnee..nicht mal Wind…im Prinzip NUR Sonne…ich hätte praktisch nur eine kurze Hose gebraucht…wie geil ist das denn? Dafür hat mir die Sonne teilweise ordentlich zugesetzt…irgendwas muss einen ja herausfordern oder?

Nach der Rückkehr am Sonntag ging es mit einer großen Gruppe ins Restaurant Afrigonia, welches angeblich unter den Top 10 in Chile ist…und ungelogen, das Essen war super…besonders das Lamm…dazu Rotwein…herrlich.

Unterwegs trifft man unglaublich viele nette und interessante Leute und langsam wird es selbst für mich schwierig sich alle Namen zu merken…am besten man sagt immer du…dann kommt man in keine peinliche Situation…hehe

Heute soll es abends auf das Boot gehen (Navimag), welches mich nach Puerto Montt bringen soll…die Firma selbst ist servicetechnisch eine Katastrophe…kaum Informationen…und ständig ändert sich etwas…wir glauben erst dran, dass wir tatsächlich fahren wenn wir wirklich drauf sind und losfahren…dann heißt es ca. 1.500 km in drei Tagen an der Westküste Chiles gen Norden zu schippern…hoffen wir auf tolle Ausblicke und einen angenehmen Wellengang…die Tabletten sind schon mal bereitgelegt..sicher ist sicher…

Grüße aus Patagonien

PS: für Impressionen klickt hier

 

Patagonien