Navimag…

Abendsonne
Capitain Waffel
Crew 120
Henkersmahlzeit
wilde Insel
zeitlos

wie sieht meine berufliche Zukunft aus? keine Ahnung…aber eines ist sicher: Matrose werde ich nicht 😉 …

Dienstag sollte es ja eigentlich per Boot gen Norden gehen, aber unsere liebgewonnene Company Navimag verlegte die Abfahrt auf den nächsten Morgen, so dass wir erst gegen 21 Uhr auf dem Boot sein sollten, um die Nacht dort zu verbringen…und da man ja nie weiß was so passiert, ging es mit Ali noch in eine Bar auf eine kleines aber feines Henkersmahl mit Piwo. Dann war es soweit und wir warteten gespannt darauf, was uns auf der Amadeo Fähre wohl erwarten würde. Wir landeten in einer sechs Mann Kabine…3 Mädels, 3 Jungs…ca. 12 qm…3 Doppelstockbetten mit angrenzendem Bad…Platz für die Rucksäcke gab es reichlich…auf dem Fußboden zwischen den Betten…yipppie….also Slalomklettern auf dem Weg zum WC…die Enge tat der Stimmung aber keinen Abbruch und wir verstanden uns alle gleich gut…die internationale Crew…Ali (England), Rebecca (Schweiz), Jannecke (Holland), Anders (Schweden), Evy (Franken) und meinereiner machten uns recht zügig an die mitgebrachten Getränke…ein lustiger erster Abend! Die Betten waren überraschend gut…nur die nicht zu überhörenden Geräusche aus dem Bad waren…na sagen wir mal…gewöhnungsbedürftig…die Schamgrenze musste zwangsläufig nach unten korrigiert werden. Von der Abfahrt selbst bekamen wir nicht viel mit…das war jedoch nicht tragisch…es empfing uns ein herrlicher Tag…viel Sonne…ruhiger Seegang und ein tolles Panorama…was will man mehr? einziger Wehrmutstropfen war der Anblick der Trucks mit den geladenen Kühen, die Heringen gleich die gesamte Strecke Glied an Glied stehend zubringen durften…wie in einer Sardinenbüchse…in einem Wagon habe ich 46 Stück gezählt…Wahnsinn! Die Truckfahrer selbst haben die Fahrtzeit recht abwechslungsreich gestaltet…ein bluttriefender Aktionstreifen jagte den anderen…ohne Gnade…Stunde um Stunde…keine Ahnung wie die sich das antuen konnten…selbst beim Essen lief die Glotze…und davor und danach…wir sind also nicht drum herum gekommen an den filmischen Kunstwerken teilzuhaben…denn es gab nur einen Aufenthaltsraum, wo sich das soziale Leben abseits von der Kabine oder den Außenbereichen abspielte…ob zur Essenszeit (welches ordentlich und reichlich war) oder um sich zu unterhalten und stundenlang Spiele zu spielen…was soll man auch sonst machen auf einem Boot am anderen Ende der Welt…ja stimmt…ab und zu auch mal ein Bier trinken 🙂

Nach dem ersten entspannten und schönen Tag erreichten wir am folgenden Tag eine Passage, wo wir aufs offene Meer rausmussten, um danach wieder in die Geborgenheit der Fjörde eintauchen zu können. Gegen 14:30 Uhr sollten wir auf die Wellen treffen…also habe ich mir vorsorglich eine Pille eingeworfen…und dann ging es auch schon los…schwip schwap..rauf und runter….das war schon nicht ohne…mehr oder weniger alle verschwanden in ihre Kabinen um sich hinzulegen…und nicht viele schafften es sich an diesem Tag wieder aufzurappeln…ich gehörte dank der Medizin dazu und konnte entspannt zum Abendessen zwei Teller Pasta verdrücken! irgendwie hatte ich eine guten Appetiet…nicht so der eine Typ, der erst in eine Tüte kotzte…dann am Abendessen nagte um sich umgehend wieder zu übergeben…manchmal ist es schon verrückt gelle…danach haben wir noch (bewusst) einen Film geschaut und schwups war der Tag auch erledigt. Zum Glück war es am nächsten Morgen wieder ruhig und man konnte draussen die Landschaft genießen…zum Abschluss bewunderten wir den herrlichen Sonnenuntergang über der Insel Chiloe. Der letzte Abend flog mit Spielen, Drinks und dem Austausch von Kontaktdaten nur so dahin…eine kurze Nacht…nach gefühlt einer Woche zusammen…intensiv, lustig, speziell…ein Erlebnis…

am nächsten Morgen verließen wir gegen 8 Uhr das Schiff und wurden per Bus nach Puerto Montt gebracht. Dort nahmen wir einen Minibus nach Puerto Varas…einer kleinen schnuckligen Stadt an der Westseite des Lago Llanquihue. Willkommen in Chiles Lake District…

Navimag Fotos