der Bergsteiger…

Bergsteiger
Pisco Sour
Volcano Villarica
Wolkenformation

Um 6 Uhr klingelte der Wecker…drinnngggggggg….och nö…aber ein langer Busritt stand an und dann muss man da eben durch…auf nach Pucon..zurück nach Chile!

Es ging zurück nach Osorno, wo wir ein Busticket nach Pucon erstanden. Die zwei Stunden Aufenthalt nutze ich um für den Blackberry einen neuen Akku in einem kleinen Shop zu erstehen…der alte hatte entgültig seienn Geist aufgegeben…für 18 € ein guter Deal…a Schnäpperle quasi…nach weiteren 3 Stunden erreichte der Bus Pucon und wir checkten im Chili Kiwi Hostel direkt am See ein (im zweiten Panorama Bild…auf der linken Seite…rechts neben dem größeren Haus mit den drei Balkonen). Einer der Hauptgründe nach Pucon zu kommen ist der aktive Vulkan Villarrica…das Wetter in der Woche sollte super sein..also perfekte Bedingungen um den Vulkan zu erklimmen. Wir buchten einen Trip mit Sumit Chile…wir bekamen die komplette Ausrüstung…von Eisaxt bis zu den Bergsteigerschuhen… und probierten alles den Tag vorher an…danach waren wir Zeugen, wie Atletico versuchte das Bollwerk Chelseaa zu knacken…endlich mal wieder Fußball gucken! Abends wurde Pasta verputzt um möglichst viel Energie für den folgenden Tag zu speichern…Treffpunkt war 6:45 Uhr…schon wieder so früh raus..ich sag euch…rumreisen ist ganz schön stressig!…Wir waren zu sechst und zwei Guides…per Minibus ging es zu einem Sessellift…natürlich absolut TÜV geprüft mit den neusten Standarts…die Sicherung ist so modern..man sieht sie nicht mehr und fühlt sich völlig frei, als ob es keine Sicherung geben würde…ich schätze mal, dass höchstens 5-10 Personen pro Jahr rausfallen…bei ca. 300 Gipfelstürmern pro Tag in der Hauptsaison ist das ja noch relativ überschaubar oder?  Chile ist wirklich extrem fortschrittlicht…man könnte meinen man ist in Neuseeland oder so…wenn es aber zu solchen kleinen Details kommt, merkt man immer noch, dass die Entwicklung des Landes noch auf dem Weg ist.

Wir kamen jedenfalls sicher an und dann ging es los…zunächst auf steinigem Terrain…serpentinen gleich…mal links mal rechts rum…Schritt für Schritt…Claudio unser Hauptguide legte ein recht gemächliches Tempo vor, was aufgrund des steilen Anstiegs sicherlich von Vorteil war. Irgendwann erreichten wir den ersten Schnee und es hieß Steigeisen anlegen, damit wir nicht auf dem Eis abrutschen…und auch wenn es zunächst so wirkte, dass der Gipfel nicht weit entfern ist…mein lieber Scholli…zum Schluss ging es ordentlich steil nach oben! Berggämsen gleich hechelten wir uns dem Ziel entgegen…die Sonne brannte im Gesicht und die Schweißgetränkte Bekleidung klebte am Körper…endlich war es geschafft..wir waren oben…als erste Gruppe…juhhhuu…zur Belohnung empfing uns erstmal eine Wolke Sulfat, die mich kurz würgen ließ…faule Eier nach Ostern…neee…da hat keiner mehr Lust drauf! Der Vulkan hielt sich dann zurück mit der Ausdünstung von Gasen…und so konnte ich die großartige Aussicht genießen…das hat schon was…auf einem schneebdeckten Vulkan zu stehen…die Welt zu Füßen…aber bitte bloß nicht zu dicht an den Rand…man könnte ja abstürzen…wenn es um das Thema Sicherheit ging war Claudio etwas…na sagen wir mal…übervorsichtig…ein wenig fest…so war er auch nicht sonderlich erfreut, als Ali auf dem Gipfel einen Pisco Sour aufkorkte um in der Gruppe mit einem Schluck unserere erfolgreiche Bergbezwingung zu feiern…seis drum…irgendwann ging es wieder hinab und zum Glück mussten wir nicht den gesamten Weg laufen…ab und zu gab es rillenförmige Bahnen, in denen wir auf unseren bereitgestellten Plastiksitzen, die Eisaxt als Bremse nutzend…den Abhang hinunter flitzen…das war ein schöner Gaudi und klingt wesentlich gefährlicher als es war…leider fuhr der liebgewonnene TÜV-geprüfte-Lift nicht hinunter und so mussten wir den restlichen Weg per pedes zurücklegen…geschafft und etwas müffelnd ging es zurück nach Pucon und siehe da…es war noch Zeit Real vs. Bayern zu gucken…zweimal Live Fußball…unglaublich…leider war das Ergebnis nicht so toll…mal gucken wie das Rückspiel läuft. Donnerstag sollte es abends per Nachtbus nach Santiago gehen…bis dahin wurde die Zeit genutzt um den Lago Caburgua sowie die Ojos de Caburgua (Wasserfälle) zu besichtigen..ganz entspannt..nichts weltbewegendes…genau richtig nach so einem Vulkanabenteuer..von den Wasserfällen nahm uns ein Auto mit zurück…in Chile kann man also auch trampen…klasse!

Nach einer fettigen Pizza am Abend…rollte ich mich förmich gen Terminal und ab in den Bus nach Santiago de Chile …die Nacht war dann eher…unruhig…alle 20 min der Versuch die Beine anderes zu positionieren um wenigstenes etwas komfortabel die Nacht zu überstehen…man kennt das aus dem Flugzeug…etwas zerknautscht erreichten wir die Hauptstadt Chiles um 7.20 Uhr am Freitagmorgen…mal schauen was es hier zu erleben gibt…

tschüssikowski

Pucon

Lake District Chile